Bei Unterrichtsgarantie plus geht es nicht um die Beaufsichtigung von Schülerinnen
und Schülern, sondern im Interesse der Jugendlichen um die volle Unterrichtsabdeckung
und die gewissenhafte Erarbeitung der in den Lehrplänen vorgegebenen Ziele.
Dadurch wird ein vernetztes Grundwissen erarbeitet und vielfältige Arbeitstechniken
werden eingeübt. Nur so wird Deutschland in internationalen Vergleichen
weiterhin gut abschneiden.
Nun gibt es immer wieder Kritikerinnen und Kritiker, die behaupten, Fachunterricht könne nur durch ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer erteilt werden. Wie unhaltbar diese Kritik ist, zeigt ein Blick in die Schulbücher.
Eine kreative Lehrkraft greift für den Unterricht auf die bewährten, vom Kultusministerium mit dem Gütesiegel der Zulassung versehenen Schulbuchwerke der bewährten Verlage zurück. Die Werke haben manchmal das gleiche Alter wie ihre jugendlichen Benutzer. Das hat einerseits den Vorteil, dass es sich dann um abgesichertes Wissen handelt und zum anderen erleichtert es engagierten Eltern die Unterstützung ihrer Kinder, da der Stoff nicht allzu weit von ihrem Schulwissen entfernt ist.
Geschichte und Geschehen, Ernst Klett, Leipzig 2004, S. 92 / 93
Fragen und Anregungen
1 Beschreibe die "Arbeitsteilung" von Männern und Frauen. Welche
Vorteile ergaben sich daraus für die Spartaner (VT)?
2 Erläutere mithilfe des Verfassertextes, warum sich die Spartaner als
"homoioi" (die sich gleichenden Männer) bezeichneten.
3 ...
Seydlitz Geographie 1, Schroedel, Braunschweig 2006, S. 64 / 65
Aufgaben
1 Beschreibe die historische Entwicklung der Zeil.
2 Stelle eine Liste der Waren auf, die auf der Zeil angeboten werden.
3 ...
Natura 5/6, Klett, Stuttgart 2000, S. 82
Aufgaben
1 Vergleiche die Stallhaltung von Mastrindern mit der Freilandhaltung.
2 Frisch gemolkene Kuhmilch enthält je 100 Gramm 86g Wasser, 4g Eiweiß,
4g Fett, 5g Milchzucker und 1g Mineralsalze. Ist Milch ein vollwertiges Nahrungsmittel?
3 ...
Sieht man sich die Aufgaben an, so können Mütter und Väter, Großmütter und Großväter, Studentinnen und Studenten und viele andere Personen mit einiger intellektueller Anstrengung die Inhalte erfassen und mit den Kindern versuchen, die in den Fragen aufgeworfenen Probleme anzugehen. Haben sie eine gewitzte Schulklasse vor sich, so sind die Kinder den Erwachsenen eine große Hilfe. Sie haben bei intensiver Schulbucharbeit nämlich gelernt, dass der Antwortsatz auf der Doppelseite steht. Für die ersten Fragen steht er auf der linken Seite für die letzten auf der rechten. In schwierigen Fällen wird in Klammern auf die Abbildungsnummer verwiesen.
Fraglich ist natürlich, ob die Aushilfskräfte ohne Vorbereitung durch einen Methoden-Modul das volle Methodenspektrum beherrschen. Man wird deshalb zu Beginn der Aktion mit einem betreuerzentrierten Unterrichtsgespräch zufrieden sein müssen; fortgeschrittene Hilfskräfte können die den Fragen zugrunde liegende Problematik in Gruppenarbeit oder gar als Gruppenpuzzle kreativer bearbeiten und damit die Ergebnisse besser festigen. Falls man der Meinung ist, dass sich die Frage "Ist Milch ein vollwertiges Nahrungsmittel?" durch die erwähnten ausgefeilten Methoden besser bewältigen ließe, dann bleibt natürlich eine Restkritik übrig. Da der Regelunterricht im Moment den Vertretungsunterricht prozentual übertrifft, ist dieser Kritikpunkt aber wirklich marginal.
Es gibt auch Lehrerinnen und Lehrer, die nicht nur mit dem Schulbuch arbeiten. Einige benutzen sogar Arbeitsblätter und Rätselvorlagen der gleichen bewährten Verlage. Bei der Lösung der schlichten, kammartigen Restkreuzworträtsel ist es eine gewisse Hilfe, dass bei richtiger Lösung das Lernziel z.B. "Atmung" in der Senkrechten erscheint. So kann die Vertretungskraft ohne fremde Hilfe kontrollieren, ob das Lernziel erreicht ist. Nach einiger Einarbeitungszeit kann man das Arbeitsblatt vielleicht auf eine Folie kopieren oder einscannen und mit einem Beamer projizieren. Die neuen Medien wären dem komplexen Inhalt natürlich angemessener.
Die Millionen für die Schulbücher sind also gut angelegt, da sie
nicht nur dem Fachlehrer das problemlösende Arbeiten erleichtern, sondern
auch eine solide Grundlage für Unterrichtsgarantie plus darstellen. Man
sollte optimistisch sein und den Vertretungskräften einfach zutrauen, dass
sie diesen Unterricht auch erteilen können.
Ergänzungen: test 10 / 2007 FAZ vom 01.10.2007 DIE ZEIT vom 04.10.2007 Der "Warentest" deckte viele fachliche Fehler in Biologieschulbüchern auf. Das test - Ergebnis ist schon schlimm genug - die wirklichen Fehler werden in dem Artikel von J. Kaube angesprochen: Hochstapelei in den Lehrplänen und "Prinzipien" - freier Unterricht. Naturkunde! statt Begreifen. T. Kerstan spricht in seinem Artikel die Borniertheit der sozialdemokratischen Bildungspolitik an: weiter mit Scheuklappen - obwohl die Pisa - Studie sozialdemokratisch regierten Bundesländern nachgewiesen hat, dass ihre Schulen den Schülerinnen und Schülern nicht nur weniger beibringen (geringe Leistungsfähigkeit), sondern dass die Leistungen der Kinder auch viel stärker an die soziale Herkunft gekoppelt sind (wenig Bildungsgerechtigkeit). Alle wursteln vor sich hin! Schülerinnen und Schüler sind doch keine Kaninchen! |
updated Oktober 2007