Karl Hessenberg Mein Vater, Karl Hessenberg, geboren am 8.September 1904, starb am 22.Februar 1959.
Ich war damals noch keine 13 und meine Schwester knapp 10 Jahre alt. Wir  haben die wenigen Jahre mit ihm nie vergessen. Er war ein sehr bescheidener Mensch. In den Kriegsjahren hatte er promoviert, aber er legte nie Wert auf diesen Titel.

Knapp 40 Jahren nach seinem Tod erhielt ich auf Umwegen einen Brief von einem japanischen Professor, der schon eine Weile vergeblich versucht hatte, herauszufinden, wer Hessenberg war. Prof. Seiji Fujino war bei seinen Forschungen immer wieder auf die Hessenberg matrix in der Literatur gestoßen und es interessierte ihn, wie es zu diesem Namen gekommen war. (Anmerkung: der obige Link existiert leider nicht mehr)

Wir traten in regen Briefkontakt, nach längeren Recherchen konnte ich ihm schließlich eine Kopie der Doktorarbeit meines Vaters übersenden. Mehrere Besuche in Frankfurt rundeten seine Bemühungen ab. Inzwischen hat er mehrere Veröffentlichungen über meinen Vater und seine Arbeit geschrieben, in der japanischen Presse erschien ein ausführlicher Bericht. Versuche, die deutschen Zeitungen für dieses Thema zu interessieren, scheiterten.

Herrn Prof. Seiji Fujino möchte ich an dieser Stelle für seine Arbeit und Informationen herzlich danken.

Auf mehrfachen Wunsch habe ich die Dissertation meines Vaters, die offensichtlich kaum auszuleihen ist, eingescannt und stelle sie als PDF-Datei (Dateigröße 28 MB) zur Verfügung:

Die Berechnung der Eigenwerte und Eigenlösungen linearer Gleichungssyteme

Man möge die schlechte Qualität entschuldigen, aber das einzige Exemplar, das mir zur Verfügung steht, zeigt deutliche Alterungsspuren.

Mehr durch Zufall fand ich eine Kopie eines weiteres Skriptes meines Vaters. Es handelt sich um einen am 23.07.1940 im Institut für Praktische Mathematik (IPM) der Technischen Hochschule Darmstadt eingereichten 1. Bericht der Reihe "Numerische Verfahren" mit dem Thema "Behandlung linearer Eigenwertaufgaben mit Hilfe der Hamilton-Cayleyschen Gleichung". Diese Arbeit wurde von mir ebenfalls eingescannt und als PDF-Datei (Dateigröße 7 MB) zur Verfügung gestellt:

Behandlung linearer Eigenwertaufgaben mit Hilfe der Hamilton-Cayleyschen Gleichung

In dieser Arbeit wird das erste Mal eine der später nach ihm benannten Hessenberg-Matrizen verwendet, siehe Seite 23, Gleichung (58).

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Herrn Jens-Peter M. Zemke und auch bei Herrn S. Fujino bedanken, ohne deren Anstöße und Hilfe die Veröffentlichungen der Arbeiten meines Vaters wahrscheinlich nicht erfolgt wären.

Herr Jens-Peter M. Zenke hat darüber hinaus einen englischen Artikel- The origin of the “Hessenberg matrix” - verfasst und mir zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

 

 


Domäne  Bossert

updated Dezember 2007   © B.Bossert